Fantastische Fakten: Die unendliche Geschichte

Unendlich teuer!

Als Die unendliche Geschichte von Michael Ende 1984 verfilmt wurde, kostete der Film etwa 27 Millionen Dollar: das teuerste Filmprojekt in der deutschen Kinogeschichte. Der Regisseur Wolfgang Petersen hatte ein Händchen für teure Filme: Sein Film Das Boot von 1981 war das bisher teuerste deutsche Filmprojekt. Das Boot wurde für einen Oscar nominiert und Die unendliche Geschichte spielte weltweit satte 100 Millionen Dollar ein.

Und auch noch schlecht?

Nach dem Kinostart in Deutschland nannte Michael Ende die Verfilmung seines Buches „abstoßend“. Er organisierte eine Pressekonferenz, äußerte sich sehr abfällig über den Film und verlangte, dass sein Name nicht im Abspann gezeigt wird. Dabei hatte er selbst am Drehbuch gearbeitet, zusammen mit dem Regisseur Petersen. Ende sagte, die Macher des Films hätten seine ganze Idee und den Sinn des Buches überhaupt nicht verstanden und es ginge ihnen einzig um das Geld.

Auch die Umsetzung kritisierte er: Die vollbusigen Sphingen seien eine der größten Peinlichkeiten des Films.

Aus drei Monaten wird ein Jahr

Liest man die harschen Worte von Michael Ende über die filmische Umsetzung seines Buches, verwundert es, dass der Regisseur Wolfang

Petersen ein absoluter Perfektionist gewesen sein soll. Noah Hathaway erzählte, dass Petersen, der nur gebrochen Englisch sprach, manche Szenen bis zu vierzig Mal aufnehmen ließ, bevor Petersen damit zufrieden war. Die Dreharbeiten sollten eigentliche drei Monate dauern. Aus diesen drei Monaten wurde ein ganzes Jahr. Hathaway sagte auch, dass zwei einzige Szenen ganze zwei Monate gedreht wurden: Der Tod von Atrax in dem Sümpfen der Traurigkeit und die Vorstellung der Riesenschildkröte Morla.

Ertrinken will gelernt sein

Die Szene in den Sümpfen der Traurigkeit war am aufwendigsten und längsten zu drehen. Warum? Die meisten Pferde meiden tiefe Drecksümpfe und haben einen Fluchtreflex, wenn sie sich in solche begeben. Zwei Trainer mussten das Pferd Atrax sieben Wochen lang trainieren. Bis das Pferd endlich lernte, ganz still auf einer hydrausclichen Plattform zu stehen, die langsam das Pferd bis zum Kinn im Dreck versenkte.

Reale Drehorte einer fantastischen Welt

Unsere reale Welt spielt keine große Rolle in der unendlichen Geschichte. Gedreht wurde aber das meiste in den Studios der Bavaria Film GmbH in München. Die Szenen des Zuhauses von Bastian und der Buchladen wurden in Gastown gedreht- einem Nachbarort in Vancouver, Britisch Kolumbien.

Musik, Musik

Der Titelsong des Films wurde von Keith Forsey geschrieben, von Giorgio Moroder komponiert und von dem Pop-Sänger Limahl auf Französisch und Englisch eingesungen. Die deutsche Filmversion hat auf diesen Ohrwurm leider verzichtet. In anderen Teilen der Welt erreichte der Song große Beliebtheit. Zum Beispiel in Schweden und Norwegen hörte man ihn überall. In den USA war er auf dem 17. Platz der Billboard Charts. In Großbritannien wurden 200.000 Platten verkauft.

Der Schauspieler als Tätowierer

Der Schauspieler Noah Hathaway, der im Film Atreju spielt, pausierte seine Schauspielkarriere und arbeitete als Tätowierer. Er sagte, es schmeichelte ihm, dass die Menschen Tattoos aus seinem Film wollten, andererseits habe er zu viele Anfragen. So tätowierte er einen bestimmen Talisman fünfzehn Mal in nur drei Wochen.

Doch noch ein Ende?

Die Verfilmung endet abrupt, etwa auf Hälfte des Buches, und die Zuschauer erfahren nie, wie es ihren Lieblingscharakteren weiter ergeht. 1990 drehte George T. Miller eine Fortsetzung des Films, die einige Aspekte aus dem Buch Michael Endes wieder aufgreift, aber auch neue Handlungsstränge beifügt.